Hier ein paar Worte zu einem sehr schweren, äußerst schmerzlichen Thema:
„Der Gang über die Regenbogenbrücke“, wie es auch oft fast liebevoll und auf alle Fälle mildernd genannt wird. Es klingt nicht ganz so krass, es hat eher etwas fast Tröstliches.
Trotzdem sind das wohl die schwersten und schwierigsten Stunden, die wir mit unserem oft langjährigen Hausgenossen, am Ende noch teilen müssen. Unsere Haltung und unser Rückhalt unserem Begleiter über so viele Jahre gegenüber ist da ganz klar gefragt.
Es ist immer eine sehr schwere Entscheidung, an der der im besten Falle langjährige fast freundschaftlich verbundene Tierarzt ganz wichtig mit beteiligt ist.
Niemand mag eine solche Entscheidung gerne treffen.
Niemand trifft sie in der Regel leichtfertig.
Trotzdem ist es eine ganz wichtige Entscheidung, die unserem vierbeinigen Freund unter Umständen ein längeres Leiden und viele schmerzhafte Stunden und Tage ohne die leiseste Aussicht auf Gesundung ersparen kann. Es ist auch eine Gnade und vielleicht sei dies ganz klar gesagt zum Troste für alle, die diese harte Entscheidung schon fällen mußten oder sich davor fürchten…es ist aber auch eine Gnade, dass wir unseren Tieren dadurch viel Schmerz und Leid ersparen dürfen. Und in meinen Augen ist dies ein ganz wichtiger Aspekt in dieser schweren Stunde. Es ist dies quasi der letzte verantwortungsvolle Liebesdienst, den wir unserem treuen Begleiter über eine lange Zeit, noch tun können.
Dabei ist es oft für das Tier sehr hilfreich und eine Erleichterung, wenn der Besitzer diesen Gang mit ihm geht. Wenn er dabei seine Haltung bewahrt und dem vierbeinigen Freund einen vertrauensvollen Halt bietet, so dass unser Liebling ohne unnötige, zusätzliche Angstattacken einfach nur im schützenden Arm seines „Herrn“ eine weitere Injektion vom Tierarzt ertragen muß, die in der Regel nichts Schlimmes für das Tier darstellt und auch fast schmerzlos ist.
Es ist nunmal ein ganz schwerer Abschied, der auch genügend Raum und Trauer bekommen darf. Man darf nicht einfach darüber hinweggehen, sondern man darf ganz tief traurig sein, weinen und mit ganz viel Schmerz wie von jedem anderen geliebten Wesen Abschied nehmen. Das gehört einfach dazu. Wir dürfen aber auch nicht vergessen, wieviele schöne, wertvolle Jahre wir zusammen hatten, wieviel Freude dieses Tier in unser Leben gebracht hat. Wir müssen uns erinnern an all die schönen Dinge und Stunden, die uns geschenkt wurden, ohne die unser Leben sehr viel ärmer gewesen wäre. So gehören denn diese Trauer und diese schmerzvollen Stunden nunmal auch dazu, aber unterm Strich haben wir vielmehr Schönes von der Beziehung zu unserem vierbeinigen Freund gehabt.
Wenn Sie merken, Ihrem Tier geht es nicht gut, vielleicht, weil es sehr alt ist und die inneren Organe nicht mehr richtig arbeiten wollen, vielleicht auch, weil es schon länger krank ist und die Medikamente nicht mehr helfen.. dann beraten Sie sich mit Ihrem Tierarzt und auch mit anderen Personen Ihren Vertrauens. Sehen Sie sich die Situation mit offenen Augen an, und überlegen Sie sich, ob Ihr Tier sich wohl noch einigermaßen wohlfühlt. Zögern Sie die Entscheidung, Ihren vierbeinigen Freund gehen zu lassen, nicht zu lange hinaus. Ersparen Sie ihm einen Leidensweg.
Natürlich ist das ein sehr schwerer Entschluß.
Natürlich möchten Sie Ihr Tier so lange als möglich behalten.
Natürlich graust es Ihnen vor dem Moment des Abschieds.
Trotzdem!
Tun Sie Ihrem Freund, der Sie so viele Jahre treu begleitet hat, diesen Gefallen, lassen Sie Ihr Tier gehen, bevor die Qual unerträglich wird.
Erweisen Sie Ihrem vierbeinigen Hausgenossen diesen letzten Liebesdienst.
Versuchen Sie auf alle Fälle Haltung zu bewahren! Natürlich dürfen Sie hinterher weinen und trauern, aber für Ihr Tier ist es äußerst beängstigend, wenn Sie sich vor seinen Augen quasi auflösen. Es kann nicht einordnen , was so schrecklich ist, und bekommt einfach Angst.
Geben Sie dem Tier ruhig noch ein paar kleine Leckereien, allerdings nur in Maßen, dann kann es leichter und ruhiger einschlafen.
Wenn irgend möglich, bitten Sie Ihren Haustierarzt um einen Hausbesuch, so dass das Tier völlig ohne Autofahr- und Tierarztschwellenstress ganz entspannt zu Hause in seinem Körbchen oder auf dem Sofa die harmlose Vornarkoseinjektion vom Tierarzt bekommen kann. Es wird dann ruhig und entspannt innerhalb weniger Minuten tief einschlafen und so ruhig und ohne Angst über die Regenbogenbrücke gehen können. Es wird, nachdem es durch diese sanfte Narkose schon sehr weit weg ist und nichts mehr mitbekommt, noch eine hoch überdosierte Narkose injiziert bekommen und dadurch ganz schnell einschlafen.
Dies ist die sanfteste Methode Ihren Vierbeiner ohne Angst gehen zu lassen.
Achten Sie darauf, dass der Tierarzt auf alle Fälle eine sanfte Vornarkose gibt, das erleichtert das schonende, behutsame Einschlafen.
Besprechen Sie auch mit Ihrem Tierarzt, was hinterher geschehen soll. Es gibt da ganz verschiedene Möglichkeiten:
Wenn Sie nicht im Wasserschutzgebiet wohnen, dürfen Sie Ihr eigenes Tier auch auf Ihrem Grund und Boden vergraben (Tiefe etwa einen Meter).
Sie können Ihr Tier auch verbrennen lassen. Es wird dann bei Ihnen oder Ihrem Tierarzt abgeholt und Sie können, wenn Sie möchten, die Asche wiederbekommen. Ein guter Ansprechpartner dafür ist www.anubis.de
Sie können Ihr Tier auch zum Abtransport beim Tierarzt lassen.
Und es gibt last not least auch in fast jeder größeren Stadt mittlerweile Tierfriedhöfe, wo Sie Ihr Tier begraben lassen können. Auch darüber kann Ihnen Ihr Tierarzt sicher Auskunft geben, oder Sie fragen bei Ihrer Stadtverwaltung nach.