Wir bekommen einen Welpen.....so empfing mich eine freudige Stimme am Telefon, nachdem ich mich gemeldet hatte.Die ganz aufgeregte Frauenstimme gehörte der zukünftigen Besitzerin eines
Kerry-Blue-Terrierwelpens. Sie berichtete nun voll freudiger Erwartung:" Wir können unseren Grant,wie wir ihn nennen werden, am nächsten Samstag beim Züchter abholen. Er ist dann genau 8 Wochen
alt und ein propperer kleiner Rüde. Seit er drei Wochen alt ist, haben wir ihn schon ein paar Mal besucht, und ich glaube, er erkennt uns schon und weiß, dass wir seine zukünftigen Besitzer
sind.!"Ihr war der Stolz darauf förmlich anzuhören.
Da sie aber nun noch nie ein Haustier gehabt hatten und dies daher ihr erster Hund sei, wollte sie nichts versäumen und nun in aller Ruhe von mir wissen, was so ganz am Anfang wichtig und
beachtenswert wäre. Auf meine Frage hin konnte sie mir sagen, dass der kleine Hund beim Abholen dann bereits zm ersten Male geimpft sei und zwar gegen Staupe, Hepatitis, Leptospirose,
Parvovirose, Tollwut und Zwingerhusten. Außerdem meinte sie, der Züchter hätte ganz sicher auch etwas von einer Wurmkur erwähnt. Ich riet ihr nun, den kleinen Kerl weiterhin etwa alle zwei Wochen
zu entwurmen, da junge Hunde sehr empfänglich für Wurmbefall sind und außerdem ständig überall neugierig herumschnüffeln und alles Mögliche aufnehmen. Insofern sind sie da sehr gefährdet, man
kann dann später auch einfach in regelmäßigen Abständen eine Stuhluntersuchung auf Parasiten machen lassen. Die Kur würde ihr der Züchter mitgeben oder sie könnte sie beim Tierarzt abholen. Sie
würde auch sicher vom Züchter den Impfpass bekommen mit einem Termin für die nächste Impfung, die so etwa mit 12 Wochen erfolgen sollte. Bis dahin haben die Welpen noch einen begrenzten Schutz
gegen diese Krankheiten vom Muttertier, der dann aber allmählich von der Impfung neu aufgebaut werden muß.
Um dem Jungtier den Übergang zu erleichtern, sollte sie den Züchter bitten, ihr am besten einen Fütterungsplan und etwas von dem gewohnten Welpenfutter mitzugeben, um ihn dann eventuell ganz
behutsam auf ein anderes Futter umzustellen. Dafür würde man einfach jeden Tag ein bißchen mehr von dem neuen Futter geben und die Ration des alten entsprechend zurücknehmen. "Schlagartige,
abrupte Futterwechsel sind nach Möglichkeit zu vermeiden. Der Organismus eines kleinen Welpen ist doch noch sehr empfindlich und kann sonst zu sehr gestresst werden und mit Verdauungsstörungen
wie Appetitlosigkeit, Durchfall, Erbrechen und sogar Fieber reagieren,"erklärte ich ihr.
Überhaupt ist es ganz wichtig, alle Umstellungen sehr behutsam durchzuführen und vor allem auch auf Unregelmäßigkeiten und Auffälligkeiten zu achten. Man sollte dann lieber einmal zu oft den
Züchter kontaktieren und kurz um Rat fragen oder bei offensichtlich schlechtem Befinden direkt zum Tierarzt gehen, als einmal zu wenig. Wie bei kleinen Kindern ist auch bei jungen Hunden eher
Eile angeraten, weil beim Verschleppen von Krankheiten oft ganz schnell sogar lebensbedrohliche Zustände auftreten können. Manche Dinge können sich auch als harmlos erweisen, aber ein erfahrener
Züchter bzw. der Tierarzt können das natürlich viel eher beurteilen.
Am besten ginge sie also eine Futterumstellung ganz vorsichtig an, liesse dem jungen Hund erstmal ein paar Tage Zeit und viel Ruhe , um sich in seine neue Umgebung einzugewöhnen. Dann sollte sie
ihn ruhig einfach einmal ihrem zukünftigen "Haustierarzt" vorstellen, auch ohne, dass es einen konkreten Anlass gäbe."So kann der Kleine erstmal ganz ohne Stress einen Tierarztbesuch erleben und
wird dann auch bei einem ernsteren Anlass viel unbefangener sein. Außerdem kann dann der Kollege oder die Kollegin gleich sein Aussehen und Zustand beurteilen und eventuell Tipps für
Verbesserungen geben," schlug ich ihr vor.